Nicht der Hauch einer Tastatur, eines Bildschirms oder eines Computers im Umkreis von 20 m unseres Arbeitsplatzes
Es kann sein, dass einige Jugendliche davon träumen, einen Beruf in der Informatik zu erlernen. Vielleicht würden sie gerne Programm-Applikationen entwickeln.
Wahrscheinlich wäre die Enttäuschung riesengross, wenn es sich dann herausstellen würde, dass die Hauptarbeitsmittel Schreibpapier, Bleistift und Radiergummi wären. Computer oder andere Geräte aus der digitalen Welt sind weit und breit nicht zu sehen. Und das soll die Berufswelt in der Informatik sein?
Nur keine Angst; in der heutigen Zeit läuft das alles ganz anders, aber für mich waren Bleistift, Radiergummi und Papier in jedwelcher Form noch bis ins Jahr 2004 die Hauptwerkzeuge.
Während der ersten Zeit meiner Tätigkeit, also in den 60-iger Jahren war es ein Privileg der Programmierer ein besonders grosses Pult zu haben, damit die vielen Blätter mit Blockdiagramm, Formulare mit Codezeilen, dicke Manuals und weitere Unterlagen genügend Platz auf der Arbeitsfläche hatten. Ein Telefon war nicht nötig, denn jeder war ein Einzelkämpfer und hoffte, dass es möglichst still sei im Büro. Weil jedes Datenfeld, das als Eingabefeld, Zwischenspeicher oder Ausgabefeld benötigt wurde, zuerst definiert werden musste, wurden auch immer mehrere Formulare gleichzeitig mit den entsprechenden Anweisungen vollgekritzelt.
Leider waren die Programmanweisungen nicht auf Anhieb richtig. Das ist etwa so, wie wenn man einen Aufsatz abliefern muss. Die Geschichte entwickelt sich erst beim Schreiben. Demnach war der Radiergummi natürlich ein ganz wichtiges Utensil. Zum Glück gab es die Minen- respektive Druckbleistifte, so dass kein Bleistiftspitzer notwendig war.
Der Bleistift ist dem Kugelschreiber meilenweit überlegen,
denn das Geschriebene kann ausradiert werden!