Schön, wenn noch Zeit für eine kleine Abwechslung bleibt
Diese Geschichte ist zur Wehnachtszeit im Jahr 1963 passiert. Es war das Jahr der legendären IBM 1401. Immer wieder mussten sich dafür Servicetechniker auswärts weiterbilden. Unterdessen war dies in der IBM Böblingen in Deutschland möglich. Wie üblich brachten die Leute von ihrem Kursbesuch in Deutschland viele Lochkartenstapel zum eigenen Arbeitsplatz mit.
Es waren jeweils neue System-Updates, die damals in kleinen Häppchen per Lochkarten eingespielt wurden. Das konnten Anpassungen für den Kartenleser, Kartenstanzer oder Kettendrucker sein. Ganz wichtig waren auch neue Systemkomponenten für den Compiler.
Und so kam es, dass aus dem Maschinenraum plötzlich die Melodie „Oh Tannenbaum“ erklang. Die Töne waren nicht wirklich schön aber das Lied war eindeutig fehlerfrei. Ich wollte unbedingt wissen, was da geschieht und sah, dass der Drucker wieder einmal der Tonerzeuger war. Wirre Zeichen wurden auf dem Endlospapier in schneller Folge ausgespuckt. Dabei tönten die Druckergeräusche eben wie das erwähnte Weihnachtslied. Diejenigen die noch mit Nadeldrucker arbeiteten, können sich das sicher gut vorstellen. Hier waren findige Programmierer von Böblingen am Werk und steuerten den Druck von Zeichen so, dass die bekannte deutsche Weihnachtsmelodie erklingen konnte.
Aber plötzlich ertönten ganz andere schon wieder fast normale Druckgeräusche. Jetzt erschien auf dem Endlospapier ein Bild eines Tannenbaumes, allerdings quergestellt.
Während der Weihnachtszeit liess der Operator dieses Programm mindestens 1 Mal pro Tag zwischen den Produktiven Arbeiten durchlaufen. Er wollte eben auch im Maschinenraum ein wenig Weihnachtsstimmung verbreiten
Der Benutzer kann beim Einspielen von Updates
immer wieder eine Überraschung erleben.